Happy Families
 Happy Planet

Das artgerecht® Projekt wurde 2011 von Nicola Schmid und Julia Dibbern in Deutschland gegründet und beschäftigt sich mit der Frage, was für Menschenbabys artgerecht ist. Es geht um Themen wie Stillen, Tragen, Windelfrei, Familienbett, Babyschlaf.

Das artgerecht® Projekt

Unser Alltag ist ihre Kindheit

Was erwarten Babys? 

Die Frage ist doch grundlegend und nicht nur für Hebammen spannend: Was erwarten Babys nach ihrer Geburt und wie kann man ihnen den Übergang  und das Ankommen in ihrer neuen Welt erleichtern? Was sollte man unbedingt wissen über die Fähigkeiten, die das Neugeborene mitbringt und nicht mitbringt? Es ist wunderbar kompetent für die Umwelt, auf die es von Natur aus in Mamas Bauch vorbereitet wurde. Es ist aber wichtig zu wissen, wie diese Welt aussieht und was es mit der „Physiologischen Frühgeburt“ und dem 4. Trimenon auf sich hat.

Unsere Babys sind Steinzeit-Babys: Sie sind nahezu perfekt vorbereitet für die Welt – von damals. Sie erwarten mindestens einen großen Menschen, der es versorgt, ihm durch Wärme, Zuwendung, Nähe und Nahrung, Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Wenn wir das konsequent berücksichtigen stehen die Chancen gut, dass sie sich prächtig entwickeln.

Babys als physiologische Frühgeburt 

Warum kommen die Babys im Vergleich zu anderen „Säugern“ so unfertig und unreif zur Welt? Einfache Antwort: Würde das Baby warten und käme es erst zur Welt wenn es „reifer“ wäre, würde es nicht mehr durch das Becken passen. Schätzungen von Experten zufolge kommen unsere Babys drei bis neun Monate zu früh zur Welt, und werden daher auch physiologische Frühgeborene genannt. Frühgeboren aufgrund der nur 40 Wochen Tragezeit, physiologisch deshalb, weil sie sonst nicht mehr auf normalem Wege geboren werden können. Sie wären zu groß für das Becken, das sich im Laufe der Evolution weiterentwickelt, und aufgrund des aufrechten Gangs seine Form geändert hat. Der starke, muskuläre Beckenboden hat es zusätzlich verengt. Gleichzeitig ist das Gehirn unserer Babys, und damit ihr Kopf gewachsen. Engeres Becken- größere Köpfe, da müssen die Babys eben früher geboren werden. 

Das 4. Trimenon 

Daraus ergeben sich viele Herausforderungen und viele Antworten. Hilfreich ist es z.B., wenn die Eltern in den ersten Monaten versuchen, die Verhältnisse im Uterus nachzustellen: Viel Halt geben durch Nähe und Berührung, ausreichend Wärme, Nahrung, dazu „weise Geräusche“, ruhiger Herzschlag, dreidimensionales Schaukeln durch Tragen in der Tragehilfe, singen und freundliches Sprechen helfen dem Baby sich zu entspannen.  Ein "Verwöhnen" gibt es nicht. Ganz nebenbei: Nora Imlau bezeichnet die "3-Montas-Koliken" als "Gebärmutterheimweh".

Erwartungshaltungen der Gesellschaft sind eng mit jeweiligem Zeitgeist und Kultur verknüpft

Ein wieder erwachendes Baby beim Versuch es vom Arm, auf dem es eingeschlafen ist, abzulegen, hat eine lange Zeit der Menschheit das Überleben gesichert. Denn in der Steinzeit war Körperkontakt Babys Lebensversicherung. Babys wissen nicht, dass sie im Jahr 2024 im 1. Stock, hinter doppelt verglasten Fenstern keine Säbelzahntiger fürchten müssen, oder den Tod durch Erfrieren. Unsere Steinzeitbabys "funktionieren" mit ihren Alarmsystemen perfekt. Natürlich bringt jedes Baby außerdem sein eigenes Temperament mit. So erklärt sich auch so manches pflegeleichte "Anfängerkind" aus dem Freundeskreis, das gewisse Erwartungen an das Verhalten von gleich allen Babys weckt. Und die so nicht haltbar sind. 

Jedes Baby ist einzigartig 

Bis es seinen eigenen Lebensweg gehen kann, braucht es „ein ganzes Dorf“: Es war niemals so gedacht, dass wir diese kleinen "Frühgeborene" alleine aufziehen. Bis das Baby aus eigener Kraft überleben kann, braucht es im Vergleich zu anderen Primaten jede Menge Zeit, Energie und Kalorien. Interessanterweise kommen Babys mit ihren Fähigkeiten ab Geburt als einige Spezies in allen Teilen der Erde zurecht, solange da erstmal ein großer Mensch ist, der das Baby versorgt und beschützt.

Die Gründerinnen

Nicola Schmid ist Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Dozentin. Nach der Geburt ihres ersten Kindes hat sie sich die Frage gestellt, was für die Nachkommen des Homo sapiens "artgerecht" bedeutet? Sie hat weltweit Expert*innen getroffen und befragt, vor Ort geforscht, Studien- und Forschungsergebnisse recherchiert. Die Ergebnisse sind die Basis des Artgerecht Projekts. 

Julia Dibbern ist Fachjournalistin, Autorin und Nachhaltigkeitsjournalistin mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Familie

Das Artgerecht Projekt bietet Treffen, Kurse, Camps und Beratungen für Eltern an, der Leitgedanke: Happy Families -> Happy Planet! 

2015 veröffentlichte Nikola Schmid ihr erstes Buch: "Das artgerecht Baby Buch". Die Fragestellung / Sichtweise brachte auch in vielen anderen Fragen neue Erkenntnisse, viele familienfreundliche Ideen und viele Antworten auf Alltagsfragen rund um die Kinderentwicklung. Nicola Schmid räumt auf mit Ammenmärchen und trägt ihre Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie, Evolutions- und Verhaltensbiologie für den interessierten Laien in gut lesbare Bücher zusammen.

 

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